Anklage wegen Friedhof-Diebstählen in Berlin

Anklage wegen Friedhof-Diebstählen in Berlin
Jahrelang trieben sie unbemerkt ihr Unwesen. Jetzt sind zwei Männer und eine Frau angeklagt, auf Berliner Friedhöfen und in Parks Bronzestatuen und andere Kunstobjekte gestohlen zu haben.

Berlin (epd). Nach zahlreichen Diebstählen von Kunstobjekten von Friedhöfen und Parks in Berlin, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen zwei Männer und eine Frau erhoben. Den drei Beschuldigten im Alter von 56 bis 67 Jahren werden gewerbsmäßiger Diebstahl beziehungsweise Hehlerei von Kunstobjekten, insbesondere Bronzestatuen von Friedhöfen, in insgesamt 74 Fällen vorgeworfen, wie die Generalstaatsanwaltschaft Berlin am Dienstag mitteilte.

Der Gesamtwert der entwendeten Gegenstände beläuft sich demnach auf mehr als 411.000 Euro. Alle drei Tatverdächtigen sind auf freiem Fuß.

Bronzeplastik von Thälmann und Kirchenglocke gestohlen

Laut Anklage sollen sich der 67-Jährige und die 62-Jährige spätestens 2018 mit bislang Unbekannten zusammengeschlossen haben, um Kunstobjekte wie Bronzestatuen hauptsächlich von Berliner Friedhöfen, aber auch in Hamburg und in Mecklenburg-Vorpommern zu entwenden. Der 67-Jährige soll für die Organisation der Diebstähle, die 62-Jährige für das Ausspähen der Tatorte verantwortlich gewesen sein. Das gestohlene Diebesgut soll dann der 56-jährige mutmaßliche Hehler zum Weiterverkauf erhalten haben.

Gestohlen wurden unter anderem Christusfiguren und weitere Skulpturen, darunter eine Bronzeplastik „Ernst Thälmann“ und eine Kirchenglocke. Die Objekte wogen bis zu 150 Kilogramm.