Berlin (epd). Eine Mehrheit der Bevölkerung will einer Umfrage zufolge reiche Menschen mehr für die gesetzliche Rentenversicherung in die Pflicht nehmen. 65 Prozent der Befragten sprechen sich dafür aus, Personen mit einem Vermögen von mindestens fünf Millionen Euro verstärkt an der Finanzierung eines höheren Rentenniveaus zu beteiligen, wie der Sozialverband VdK am Montag in Berlin mitteilte.
Das Meinungsforschungsinstitut Civey hatte im Auftrag des VdK Anfang November 2.500 Menschen befragt. Die Umfrage ist den Angaben zufolge repräsentativ. Demnach würde es auch das Vertrauen in das gesetzliche Rentensystem stärken, wenn auch Beamtinnen und Beamte sowie Selbstständige einzahlen würden. 76,6 Prozent der Befragten bejahten diese Frage.
Bentele fordert sozial gerechte Steuerpolitik
VdK-Präsidentin Verena Bentele sagte, die Bundesregierung könne mit einer sozial gerechten Steuerpolitik das Problem knappen Gelds lösen. Nach Schätzungen des VdK könne eine „sozial gerechte Ausgestaltung der Erbschaftssteuer“ 10 Milliarden Euro einbringen, erklärte Bentele. Weitere 40 Milliarden Euro könnten durch eine „verfassungsgemäße Form der Vermögenssteuer“ und 25 Milliarden Euro durch eine „konsequente Bekämpfung von Steuervermeidung“ eingenommen werden.
Bentele sagte weiter, Deutschland müsse bei der Rente „weg von Kürzungsdrohungen und der ständigen Verunsicherung der Menschen“. Stattdessen müsse es sich um stabile und höhere Einnahmen kümmern. Mit der geplanten Stabilisierung des Rentenniveaus bei 48 Prozent bis 2031 gehe die Bundesregierung den richtigen Weg. Die Mehrausgaben dafür und für die Mütterrente würden komplett aus Steuermitteln erstattet.




