Berlin (epd). Das Internationale Auschwitz Komitee fordert zum 87. Jahrestag der Reichspogromnacht am 9. November 1938 Solidarität mit den Holocaust-Überlebenden. Für diese sei der 9. November ein Tag des Gedenkens und ein Tag der Demokratie, erklärte Exekutiv Vizepräsident Christoph Heubner am Samstag in Berlin: „Deshalb hoffen sie darauf, dass die große Mehrzahl der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland mit den Überlebenden und ihren Erinnerungen solidarisch ist und die Demokratie gegen die Attacken und Parolen rechtsextremer Populisten und Parteien stärkt und beschützt.“
Die Auschwitz-Überlebende und Komitee-Präsidentin Eva Umlauf sagte: „An diesem Tag des Gedenkens rücken mir die Flammen, die in der Nacht des 9. November 1938 in Deutschland jüdische Geschäfte und jüdische Menschen bedrohten, ganz nah.“
Froh über demokratisches Deutschland
Mit Blick auf den Mauerfall am 9. November 1989 betonte Umlauf, sie sei froh, heute in einem nicht mehr geteilten Europa und auch in einem wiedervereinigten, demokratischen Deutschland leben zu dürfen. Aber wenn in diesen Tagen immer spürbarer werde, dass sich Menschen erneut für Ideologien des Hasses und des Antisemitismus begeistern lassen, dann werde ihr „ganz kalt“.
Mit der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 gingen die Nationalsozialisten zur offenen Gewalt gegen Jüdinnen und Juden über. Sie wurden misshandelt und vielerorts wurden Synagogen, Gebetshäuser, jüdische Geschäfte und Wohnungen zerstört.



