Hilfsorganisationen mahnen Klimahilfsgelder aus Deutschland an

Hilfsorganisationen mahnen Klimahilfsgelder aus Deutschland an
In wenigen Tagen beginnt die 30. Weltklimakonferenz. Bundeskanzler Merz reist bereits zu einem vorgeschalteten Gipfel in die brasilianische Amazonasmetropole Belém.

Berlin (epd). Kurz vor Beginn der 30. Weltklimakonferenz in Brasilien rufen Hilfsorganisationen zu weiteren Klimahilfsgeldern aus Deutschland auf. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) solle „verbindliche Aufwüchse der Klimafinanzierung“ ankündigen, forderte „Brot für die Welt“ am Mittwoch in Berlin. Die Bundesregierung müsse eine Vorreiterrolle einnehmen, „die andere Geberstaaten motiviert, nachzulegen“, sagte die Präsidentin des evangelischen Hilfswerks, Dagmar Pruin. Die am meisten verletzbaren Staaten seien dringend auf diese Mittel angewiesen.

Am 10. November beginnt in der brasilianischen Amazonasmetropole die 30. Weltklimakonferenz, im Fachjargon auch COP 30 genannt. Bereits vor dem eigentlichen Konferenzauftakt kommen am Donnerstag und Freitag Staats- und Regierungschefs aus aller Welt zu einem Treffen in Belém zusammen. Dort wird auch Merz erwartet.

#Debatte über Mindeststeuer für Superreiche

„Brot für die Welt“ appellierte an die Bundesregierung, die Zusage von Altkanzlerin Angela Merkel (CDU) einzuhalten, mindestens sechs Milliarden Euro für die internationale Klimafinanzierung bereitzustellen. Es zeichne sich ab, dass die Mittel in diesem Jahr und auch künftig „erheblich“ dahinter zurückblieben, hieß es. 2024 flossen 6,1 Milliarden Euro aus Haushaltsmitteln für die Anpassung und Klimaschutzvorhaben in Länder des Globalen Südens. Allerdings stammt ein großer Teil davon aus dem Haushalt des Entwicklungsministeriums, der deutlich gekürzt wurde.

Auch Oxfam forderte von Bundeskanzler Merz in Belém ein „deutliches Bekenntnis“ zum Ausstieg aus fossilen Energien, ebenso wie eine Versicherung, dass Deutschland seine finanziellen Zusagen gegenüber einkommensschwachen Ländern einhält. Zudem brauche es eine Debatte, wie für die Klimakrise besonders verantwortliche Akteure stärker für Klimaschutzmaßnahmen in die Pflicht genommen werden könnten.