Frankfurt a.M., Bonn (epd). Nach dem jüngsten Erdbeben in Afghanistan hat die Welthungerhilfe ihre Nothilfe gestartet. Es seien umgehend Teams in die zerstörten Dörfer entsandt worden, um sich Bild von den Schäden zu machen und Hilfsmaßnahmen auf den Weg zu bringen, teilte die Hilfsorganisation am Dienstag in Bonn mit. Dafür stünden 200.000 Euro bereit.
Der Norden Afghanistans war am Sonntagabend von einem Erdbeben der Stärke 6,3 erschüttert worden. Das Epizentrum lag laut der US-Erdbebenwarte USGS nahe der Stadt Masar-i-Scharif in 28 Kilometer Tiefe. Der afghanische Sender Tolo News berichtete unter Berufung auf Behördenangaben von mehr als 20 Toten und etwa 530 Verletzten.
#„Das Land liegt am Boden“
Der Landesdirektor der Welthungerhilfe für Afghanistan, Thomas ten Boer, warnte vor einer Verschärfung der humanitären Krise. „Viele Häuser sind zerstört und der Winter steht vor der Tür“, sagte ten Boer. „Das Land liegt am Boden und ist für Katastrophen in keiner Weise gewappnet.“
Nach Angaben der Welthungerhilfe leiden allein in den besonders vom Beben betroffenen Provinzen Balkh und Samangan rund 1,1 Millionen Menschen Hunger. In ganz Afghanistan seien es rund 13,8 Millionen Menschen, etwa 28 Prozent der Bevölkerung. In dem asiatischen Land, das seit Sommer 2021 von den islamistischen Taliban regiert wird, kam es in den vergangenen Monaten wiederholt zu Erdbeben. Am 31. August kamen bei einem Beben im Osten des Landes Hunderte Menschen ums Leben.



