Klima-Allianz: COP 30 ist Bewährungsprobe für Bundesregierung

Klima-Allianz: COP 30 ist Bewährungsprobe für Bundesregierung
In wenigen Tagen startet die 30. Weltklimakonferenz in Brasilien. Umweltorganisationen sehen die Konferenz als Bewährungsprobe für die deutsche Klimapolitik.

Berlin (epd). Umweltorganisationen und Hilfswerke appellieren an die Bundesregierung, sich beim anstehenden Weltklimagipfel (COP 30) entschieden für mehr Klimaschutz einzusetzen. Deutschland sei gefordert, „auf dieser internationalen Bühne wirklich stark aufzutreten“, sagte die Sprecherin der Klima-Allianz Deutschland, Viviane Raddatz, am Montag bei einer gemeinsamen Online-Pressekonferenz mit dem entwicklungspolitischen Dachverband Venro. Es sei die erste Klimakonferenz für Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) und eine „Art Bewährungsprobe“ für die deutsche Klima- und Außenpolitik.

International sei wahrgenommen worden, dass die Europäische Union bisher ihren Klimaschutzbeitrag für 2035 nicht beschließen konnte, „und auch die Bundesregierung daran einen Anteil hatte“, kritisierte Raddatz. Kanzler Merz habe sich zwar immer wieder zu den Klimazielen bekannt, zugleich werde die Umsetzung jedoch immer wieder infrage gestellt. Derzeit stehe etwa der Emissionshandel unter Beschuss und das Verbrenner-Aus solle zurückgedreht werden.

#Klimakonferenz startet am 10. November

Der 30. Weltklimagipfel beginnt am 10. November in der brasilianischen Stadt Belém, mitten in dem für das Klimasystem wichtigen Amazonasgebiet. Zu den zweiwöchigen Verhandlungen werden Delegierte aus mehr als 190 Ländern erwartet. Merz reist bereits Ende der Woche zu einem der Konferenz vorgeschalteten Treffen der Staats- und Regierungschefs. Übergreifendes Ziel ist, die Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad Celsius im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu beschränken. Davon ist die Weltgemeinschaft bisher jedoch weit entfernt.

Die Klima-Allianz setzt sich für eine sozial gerechte Klimapolitik ein. Dem Bündnis gehören nach eigenen Angaben 150 Organisationen an, etwa aus den Bereichen Umwelt, Kirche und Soziales.