Nairobi, Genf (epd). Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen kritisiert die mangelnde finanzielle Hilfe reicher Staaten für Entwicklungsländer bei der Anpassung an den Klimawandel. Die ärmeren Länder bräuchten bis 2035 mehr als 310 Milliarden US-Dollar jährlich für die Anpassung, erklärte das Unep am Mittwoch in Nairobi. Im Jahr 2023 hätten die reichen Länder jedoch nur 26 Milliarden US-Dollar transferiert, heißt es in einem Bericht des UN-Umweltprogramms.
Der kommende Bedarf sei somit zwölfmal höher als die vor zwei Jahren gegebene Summe. Nach einer anderen Berechnung werde der Bedarf der Entwicklungsländer bis 2035 jährlich sogar bei 365 Milliarden US-Dollar liegen, um ihre Bevölkerung vor den Folgen des Klimawandels zu schützen.
UN-Generalsekretär António Guterres forderte mehr Hilfe der Reichen für die Armen. Die Mittellosen dürften nicht dem steigenden Meeresspiegel, tödlichen Stürmen und Hitzewellen ausgeliefert werden, betonte er mit Blick auf die UN-Klimakonferenz, die am 11. November im brasilianischen Belém beginnt.
Zu den Anpassungs-Maßnahmen gehören laut dem Entwicklungsprogramm UNDP der Anbau resistenterer Nutzpflanzen, die Anwendung regenerativer Landwirtschaft, die Verbesserung der Wasserspeicherung, die Reduzierung des Waldbrandrisikos sowie Schutz gegen Extremwetterereignisse wie Überschwemmungen. Laut Unep verfügen 172 Länder über mindestens eine nationale Anpassungsstrategie, -politik oder einen entsprechenden Plan. Nur vier Länder hätten noch nicht mit der Ausarbeitung eines Plans begonnen.



