Dresden (epd). Mit einem Festgottesdienst in der Dresdner Frauenkirche ist am Sonntag an den vor 20 Jahren abgeschlossenen Wiederaufbau des barocken Sakralbaus erinnert worden. Zu Gast war die britische Bischöfin von Coventry, Sophie Jelley. In ihrer Predigt rief sie zu Frieden und Versöhnung auf. Freundschaft sei auch unter ehemaligen Feinden möglich. Die christliche Botschaft rufe dazu auf.
Angesichts zunehmender Spaltung und Polarisierung seien Verständigung und Aufeinanderzugehen dringend geboten, sagte Bischöfin Jelley. Christinnen und Christen dürften nicht schweigen, wenn Angst, Gewalt und menschenverachtende Ideologien gerechtfertigt werden.
Die Stiftung Frauenkirche Dresden hatte für Samstag und Sonntag zu einem Festwochenende mit Konzerten, Andachten, Führungen und Gottesdiensten eingeladen. Der Kirchweihtag ist am 30. Oktober. Die Stiftung feiert den Wiederaufbau jeweils am Wochenende vor dem Reformationsfest.
Bereits am Dienstag war eine Installation des spanischen Künstlers Fernando Sanchez Castillo eröffnet worden. Unter dem Titel „Unerhört leise! Erinnern. Wirken. Weitertragen“ erinnert das Kunstwerk in der Unterkirche der Frauenkirche an junge Menschen in der DDR, die in den 80er Jahren an der Ruine der Kirche mit Kerzen still protestierten.
Die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Frauenkirche am Dresdner Neumarkt war von 1994 an wieder aufgebaut worden. Die Weihe des neuen Kirchenbaus nach historischem Vorbild fand am 30. Oktober 2005 statt. Seither hat sich der Sakralbau zu einem gesellschaftlichen Zentrum entwickelt. Jährlich zählt die Kirche knapp zwei Millionen Gäste.



