Auschwitz-Komitee: Keine Zusammenarbeit mit rechtsextremen Parteien

Auschwitz-Komitee: Keine Zusammenarbeit mit rechtsextremen Parteien

Berlin (epd). In der Diskussion über eine Brandmauer zur AfD hat das Internationale Auschwitz Komitee vor einer Zusammenarbeit mit rechtsextremistischen Parteien gewarnt. Die Auschwitz-Überlebende und Präsidentin des Komitees, Eva Umlauf, erklärte am Sonntag ohne die AfD explizit zu nennen: „Es liegt außerhalb meines Verständnisses und meiner Akzeptanz, dass in demokratischen Parteien eine Zusammenarbeit mit Parteien für möglich gehalten wird, die jener ekelhaften und tödlichen Ideologie nahe stehen, die meine Familie, Deutschland und Europa schon einmal in den Abgrund gerissen hat.“

Christoph Heubner, Exekutiv-Vizepräsident des Auschwitz-Komitees, betonte: „Gerade deshalb danken Überlebende des Holocaust allen Politikerinnen und Politikern und auch den Bürgerinnen und Bürgern in Deutschland, die rechtsextreme Parteien juristisch und politisch bekämpfen und die Brandmauer durch ihre politische Arbeit und ihr Wahlverhalten stabilisieren.“

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte sich zuletzt noch einmal gegen Stimmen auch aus seiner eigenen Partei gewandt, die sogenannte Brandmauer-Strategie, also ein striktes Nein zur Zusammenarbeit mit der AfD, zu überdenken. „Wir werden noch viel deutlicher die Unterschiede zwischen uns und der AfD herausstellen“, sagte der CDU-Vorsitzende der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.

Der CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende Jens Spahn bekräftigte in der „Bild am Sonntag“: „CDU und CSU sind die Brandmauer.“ Sie seien die Parteien aus der demokratischen Mitte, die etwa in Sachsen-Anhalt, Sachsen oder Thüringen „überhaupt noch stehen und eine relevante Größe haben“. Das sei auch der Grund, „warum die AfD die CDU vernichten will“.