Pawlik zu Merz-Äußerung: "Unsere Innenstädte sind vielfältig"

Pawlik zu Merz-Äußerung: "Unsere Innenstädte sind vielfältig"

Berlin (epd). Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Natalie Pawlik (SPD), hat die umstrittene Äußerung von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) über vermeintliche Probleme im „Stadtbild“ durch Migration zurückgewiesen. „Deutschland und unsere Innenstädte sind vielfältig, und das ist auch gut so“, erklärte Pawlik am Freitag in Berlin. Migration dürfe nicht „durch verkürzte oder populistische Schnellschüsse stigmatisiert werden“. Das spalte die Gesellschaft noch mehr und helfe am Ende „den Falschen“, sagte Pawlik.

Merz hatte am Dienstag bei einer Pressekonferenz anlässlich seines Antrittsbesuchs in Brandenburg bei einer Frage nach der Strategie gegen die AfD auf die Migrationspolitik verwiesen. Dort sei man „sehr weit“, sagte Merz und ergänzte: „Aber wir haben natürlich immer im Stadtbild noch dieses Problem, und deswegen ist der Bundesinnenminister ja auch dabei, jetzt in sehr großem Umfang auch Rückführungen zu ermöglichen.“ Die Äußerung wurde in sozialen Netzwerken kritisiert, weil sie als Ablehnung von Migranten gewertet wurde.

Pawlik wies darauf hin, dass mehr als 21 Millionen Menschen in Deutschland eine familiäre Einwanderungsgeschichte hätten. „Der Umgang mit den verschiedenen Herkünften ist gelebter Alltag in unserem Land“, sagte sie und ergänzte: „Wir leben Integration, und wir brauchen Zuwanderung.“ Der Großteil der Menschen, die in den vergangenen Jahrzehnten gekommen seien, sei gut integriert und habe eine hohe Identifikation mit Deutschland. „Wir sollten aufpassen, dass wir das nicht zerstören“, mahnte die Staatsministerin.