Mainzer Verein setzt Arbeit ohne seinen Gründer Gerhard Trabert fort

Mainzer Verein setzt Arbeit ohne seinen Gründer Gerhard Trabert fort

Mainz (epd). Der vom überregional bekannten Sozialmediziner Gerhard Trabert gegründete Mainzer Hilfsverein will seine Arbeit auch nach dem gesundheitsbedingten Ausscheiden von Trabert aufrecht erhalten. Alle Projekte von „Armut und Gesundheit in Deutschland“, darunter die Medizinische Ambulanz für Menschen ohne Krankversicherung, würden fortgesetzt, versicherten Vorstand und Teamleitungen am Montag in Mainz. Auch finanziell sei die Situation des Vereins stabil, berichtete Kassenwartin Nina Behringer: „Wir bemerken bei den Mitgliederzahlen und beim Spendenaufkommen kaum eine Veränderung.“

Ende 2024 hatte Trabert mehrere schwere Schlaganfälle erlitten und ist seither nicht mehr öffentlich in Erscheinung getreten. Ein Bundestagsmandat für die Linke, das er bei den vorgezogenen Wahlen im Frühjahr errang, konnte er nicht wahrnehmen. Die Partei hatte ihn 2022 für das Amt des Bundespräsidenten nominiert.

Traberts Stellvertreter Rahim Schmidt bekräftigte, der Verein wolle „im Geist unseres Gründers vorangehen“. Ein neuer Erster Vorsitzender soll Anfang 2026 auf einer Mitgliederversammlung gewählt werden. Traberts von der Kassenärztlichen Vereinigung ausgestellte Ermächtigung zur Behandlung Wohnungsloser hat in der Zwischenzeit der Mediziner Sebastian Schink übernommen.

Der Verein um den Sozialmediziner Trabert hatte sich durch seine Arbeit bei der medizinischen Versorgung wohnungsloser Menschen bundesweit einen Namen gemacht. Im Laufe der Jahre übernahm „Armut und Gesundheit“ zusätzliche Aufgaben, etwa in der Kindersozialarbeit und bei der Hilfe für Personen ohne Krankenversicherungsschutz, um wieder in das Regelsystem zurückzukehren.