Rotes Kreuz: Verletzte Menschen im umkämpften Ost-Kongo ohne Hilfe

Rotes Kreuz: Verletzte Menschen im umkämpften Ost-Kongo ohne Hilfe

Kinshasa, Genf (epd). Im Osten der Demokratischen Republik Kongo leiden kranke und verletzte Menschen laut dem Roten Kreuz unter schweren Mängeln im Gesundheitswesen. Gemäß einer vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz am Mittwoch in Kinshasa veröffentlichten Erhebung können zahlreiche Patienten in den umkämpften Provinzen Nord-Kivu und Süd-Kivu nicht mehr versorgt und behandelt werden.

Laut der Studie fehlten in 85 Prozent der Gesundheitseinrichtungen Medikamente. Nahezu 40 Prozent der Einrichtungen seien von der Flucht von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betroffen. Der Transport von Verletzten zu Gesundheitseinrichtungen werde durch die Kämpfe erschwert.

Patientinnen und Patienten müssten unter Lebensgefahr große Distanzen zu Fuß zurücklegen, bevor sie versorgt werden könnten. Viele Menschen mit komplexen und schweren Verletzungen schafften es nicht bis in ein Krankenhaus, hieß es weiter.

Seit Beginn des Jahres hätten mehr als 70 Prozent der Gesundheitseinrichtungen durch Waffen verletzte Personen versorgt. Zudem verschlimmere der Rückzug vieler humanitärer Organisationen die Lage. Die Miliz M-23 hatte große Teile des rohstoffreichen Ost-Kongos unter ihre Kontrolle gebracht. Unter den schweren Kämpfen mit kongolesischen Truppen leidet vor allem die Zivilbevölkerung.