Aktionswochen gegen Antisemitismus: 160 Veranstaltungen im Herbst

Aktionswochen gegen Antisemitismus: 160 Veranstaltungen im Herbst

Berlin (epd). Die Berliner Amadeu Antonio Stiftung und das Anne Frank Zentrum haben ihre diesjährigen Aktionswochen gegen Antisemitismus eröffnet. Unter dem Motto „Jetzt du! Wir zusammen.“ wurde am Dienstagabend eine bundesweite Plakatkampagne gestartet, teilten die Initiatoren am Mittwoch in Berlin mit. Für die offizielle Eröffnung wurde die Berliner Programmschänke „Bajszel“ in Neukölln ausgewählt. Gegen die Betreiberinnen und Betreiber des „Bajszel“ tauchten in den vergangenen Tagen Plakate mit Mordaufrufen auf, weil sie sich gegen Antisemitismus einsetzen.

Gemeinsam mit 140 Kooperationspartnern sind in den Aktionswochen bis in den November hinein bundesweit rund 160 Veranstaltungen gegen Judenhass geplant. Das Programm reicht von Ausstellungen und Workshops über Theater und Stadtführungen bis hin zu Fachgesprächen und digitalen Formaten.

Parallel zur Veranstaltungsreihe soll die Plakatkampagne zeigen, „wie jeder und jede Antisemitismus etwas entgegensetzen kann“, wie es heißt. Plakatiert werde an 1.200 Standorten in 36 Städten, etwa mit der Aufforderung: „Schmiererei an der Wand? Dokumentieren. Melden. Entfernen. Weg damit.“ Im Jahr 2024 verzeichnete die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) bundesweit 8.627 antisemitische Vorfälle. Das ist ein Anstieg von 77 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Die Aktionswochen gegen Antisemitismus finden den Angaben zufolge seit 2003 statt. Die 1998 gegründete Amadeu Antonio Stiftung setzt sich gegen Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus ein.