Frankfurt, Oder (epd). Die 35. Kleist-Festtage laden in dieser Woche zu Musik, Premieren, Uraufführungen und weiteren Veranstaltungen nach Frankfurt an der Oder ein. Dazu gehört am Donnerstag eine Aufführung der „Familie Schroffenstein“ als Punk-Oper, wie die Veranstalter am Montag mitteilten. Weitere Höhepunkte sind eine mehrere Sinne ansprechende Klangskulptur „Stimmen statt Scherben“ mit Laiensängerinnen und -sängern aus der Region am Samstag und am Sonntag eine Lesung von Kleists Liebesbriefen, untermalt von Schlagern.
Zur Eröffnung der Festtage wird am Dienstag der mit 7.500 Euro dotierte Kleist-Förderpreis für neue Dramatik an die Südtiroler Dramatikerin Miriam Unterthiner verliehen. Die Laudatio hält ihre Landsmännin und Schriftstellerin Maxi Obexer. Im Anschluss feiert Unterthiners preisgekröntes Stück „Blutbrot“ seine Frankfurter Premiere. Darin thematisiert sie die sogenannte „Rattenlinie“, die geheime Fluchtroute prominenter Nazis nach dem Zweiten Weltkrieg über den Brennerpass nach Italien. Die Inszenierung ist eine Koproduktion des Frankfurter Kleist Forums mit dem Theater Aachen.
Heinrich von Kleist wurde 1777 in Frankfurt an der Oder geboren und starb 1811 am Wannsee bei Berlin. Der Kleist-Förderpreis wird seit 1996 vergeben.