SOS Humanity: 41 Menschen im Mittelmeer aus Seenot gerettet

SOS Humanity: 41 Menschen im Mittelmeer aus Seenot gerettet

Frankfurt a.M., Berlin (epd). Die Crew des Rettungsschiffs „Humanity 1“ hat am Sonntag den italienischen Hafen Porto Empedocle mit 34 Geretteten an Bord erreicht. Insgesamt seien am Wochenende 41 Personen aus Seenot von einem manövrierunfähigen Schlauchboot gerettet worden, wie die Organisation SOS Humanity dem Evangelischen Pressedienst (epd) bestätigte. In der Nacht seien jedoch an Bord zwei Menschen gestorben. Fünf Menschen habe die italienische Küstenwache direkt vor Lampedusa von Bord notevakuiert, darunter eine Mutter mit Kind.

Die meisten der Geretteten sind den Angaben zufolge Kriegsflüchtlinge aus dem Sudan. Die Überlebenden haben laut SOS Humanity von mindestens sieben über Bord des Schlauchbootes gegangenen und ertrunkenen Personen berichtet. Die italienischen Behörden ließen die verbleibenden 34 Geretteten an Bord zunächst nicht in Lampedusa an Land, hieß es weiter. Erst nach mehreren Anfragen sei der zunächst angeordnete und weit entfernte Hafen Bari zu Porto Empedocle auf Sizilien geändert worden.

SOS Humanity erinnerte an das große Schiffsunglück vor Lampedusa vor zwölf Jahren - am 3. Oktober 2013 - bei dem Hunderte Menschen auf der Flucht über das Mittelmeer starben. Zwar sei das Entsetzen damals groß gewesen, doch noch immer würden im Schnitt drei Menschen pro Tag auf der Fluchtroute zentrales Mittelmeer sterben. Die Organisation forderte ein europäisch koordiniertes Seenotrettungsprogramm. Seenotrettung sei gemäß Völkerrecht staatliche Pflicht.

Das Mittelmeer zählt zu den gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. Seit Beginn des Jahres sind nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) bereits mehr als 1.000 Menschen bei der Überfahrt ums Leben gekommen oder werden vermisst. Die Dunkelziffer könnte weit höher liegen.