Dresden erinnert an tödliche Messerattacke

Dresden erinnert an tödliche Messerattacke

Dresden (epd). An den islamistisch motivierten Messerangriff auf zwei schwule Männer aus Nordrhein-Westfalen in der Dresdner Innenstadt erinnert jetzt eine Gedenktafel. Das Bodendenkmal wurde am Donnerstag fünf Jahre nach der tödlichen Attacke am Tatort in der Rosmaringasse nahe dem Kulturpalast feierlich übergeben. Rund 50 Menschen nahmen daran teil.

Bei dem Angriff am 4. Oktober 2020 wurde ein Mann tödlich und sein Lebenspartner schwer verletzt. Der Bundesbeauftragte für die Anliegen von Betroffenen von terroristischen und extremistischen Anschlägen, Roland Weber, sagte: Der „feige und sinnlose Anschlag zielte auf die freiheitlich-demokratische Gesellschaft als Ganzes.“ Es dürfe nicht zugelassen werden, dass Demokratiefeinde, dass Hass und Gewalt Erfolg haben, appellierte er.

Bei der Gedenkveranstaltung wurden an dem neuen Denkmal Blumen und Kränze niedergelegt. Dresdens Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (Linke) rief dazu auf, die Grund- und Freiheitsrechte vehement zu verteidigen.

Helmut Metzner vom Vorstand der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld, sagte: „Die Tat geht uns alle an.“ Zugleich betonte er. „Bleiben wir bei Verstand.“ Übergriffe würden im Kopf beginnen. „Der beste Verfassungsschutz sind wir alle“, sagte Metzner.

Die Gedenktafel im Fußweg trägt die Inschrift: „Zum Gedenken an die Opfer und Betroffenen der Messerattacke vom 4. Oktober 2020. Der Tathintergrund war terroristischer Islamismus.“ Der Angreifer, ein damals 21 Jahre alter Syrer, wurde 2021 wegen Mordes, versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung zu lebenslanger Haft verurteilt.