Berlin, Caracas (epd). In Venezuela hat Staatschef Nicolás Maduro am Mittwoch (Ortszeit) den Beginn der Weihnachtszeit verkündet. In der Hauptstadt Caracas versammelten sich laut der staatlichen Nachrichtenagentur AVN Vertreter der Regierung, um die Weihnachtslichter anzuzünden und das Feuerwerk zu betrachten. Die Feierlichkeiten sollen eine „Impfung der Freude“ verbreiten, sagte Maduro. Die oppositionsnahe Nachrichtenplattform Infobae berichtete, das Feuerwerk sei von einem Hochhaus gezündet worden, in dem nach UN-Angaben Oppositionelle festgehalten und gefoltert wurden.
Es ist das zweite Jahr in Folge, in dem Venezuela den Beginn der Weihnachtszeit auf den 1. Oktober vorverlegt hat. Der Oppositionspolitiker Henrique Capriles kritisierte das Vorgehen laut der Zeitung „El Tiempo“. „Mit den Lichtern lässt sich die Dunkelheit der Krise nicht vertuschen.“
Venezuela leidet seit Jahren unter einer gravierenden Wirtschaftskrise und dem autoritären Vorgehen der Regierung. Laut den Vereinten Nationen leben über 80 Prozent der Bevölkerung in Armut und knapp acht Millionen der rund 27 Millionen Einwohner brauchen Hilfe zum Überleben. Der monatliche Mindestlohn liegt derzeit bei etwa drei US-Dollar. Gleichzeitig drohen die USA mit einem „Anti-Drogen-Einsatz“ auf venezolanischem Staatsgebiet. Seit mehreren Wochen probt die venezolanische Regierung den Ernstfall und bereitet die Bevölkerung auf einen Krieg mit den USA vor.
