Oldenburg, Delmenhorst (epd). Wegen eines Angriffs auf Wahlkampfhelfer der Grünen hat die Staatsanwaltschaft Oldenburg Anklage gegen einen 35-jährigen Mann aus Ganderkesee bei Bremen erhoben. Ihm werden gefährliche Körperverletzung, Sachbeschädigung und Beleidigung sowie das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen vorgeworfen, wie die Staatsanwaltschaft am Montag mitteilte. Unter anderem soll er den Hitlergruß gezeigt haben. Das Amtsgericht Delmenhorst muss nun entscheiden, ob es ein Verfahren gegen den seinerzeit stark alkoholisierten Mann eröffnet.
Dem Angeschuldigten wird vorgeworfen, er habe Mitte Januar 2025 in Bookholzberg bei Delmenhorst drei Wahlkampfhelfer der Grünen beleidigt und ein dort aufgehängtes Wahlplakat zerstört. Danach habe er seinen rechten Arm zum Hitlergruß erhoben und weithin wahrnehmbar die Worte „Deutschland den Deutschen“ gerufen.
Später habe er einen der Wahlkampfhelfer durch Tritte und Schläge gegen den Kopf erheblich verletzt. Bei dem damals 40-jährigen Mann wurde laut Anklage etwa drei Wochen nach der Tat eine Einblutung zwischen zwei Hirnhäuten festgestellt, die durch den Angriff des 35-Jährigen verursacht worden sein soll. Sie musste operativ entfernt werden.
Die angeklagten Taten ereigneten sich fünf Wochen vor der Bundestagswahl. Ein Atemalkoholtest ergab nach damaligen Polizeiangaben bei dem mutmaßlichen Täter einen Wert von 2,4 Promille.