Ecuador: Demonstrant stirbt bei Protesten gegen die Regierung

Ecuador: Demonstrant stirbt bei Protesten gegen die Regierung

Berlin, Quito (epd). Bei den seit einer Woche andauernden Protesten Indigener in Ecuador ist ein Demonstrant ums Leben gekommen. Nach Angaben des Dachverbandes der indigenen Nationalitäten Ecuadors (CONAIE) wurde der 46-jährige Efraín Fueres in der Nacht zum Sonntag (Ortszeit) von Soldaten erschossen und starb kurz darauf im Krankenhaus. Ein weiterer Demonstrant befinde sich wegen Schussverletzungen in Lebensgefahr, teilte der Verband auf der Plattform X mit.

Es habe sich um eine „direkte Hinrichtung“ im Zusammenhang mit den Generalstreik gehandelt, erklärte die CONAIE. Die ecuadorianische Armee bestätigte nach Informationen der Zeitung „Primicias“ den Tod des Demonstranten. Sie erklärte jedoch, er sei bei einem Angriff auf einen Militärkonvoi ums Leben gekommen, bei dem zwölf Soldaten verletzt worden seien. „Das ist der Beweis, dass der Streik nicht friedlich ist“, heißt es in einer Mitteilung.

Die UN-Sonderberichterstatterin für Versammlungs- und Organisationsfreiheit, Gina Romero, kritisierte den Einsatz des Militärs gegen Demonstrierende. „Das widerspricht internationalen Standards“, schrieb Romero auf X. Protest sei ein Grundrecht und dürfe keine Menschenleben kosten.

Seit Montag vergangener Woche ruft die CONAIE zu einem Generalstreik auf. Sie protestiert gegen die Abschaffung von Treibstoffsubventionen sowie für Verbesserungen im Bildungs- und Gesundheitswesen. Vor allem in ländlichen Regionen im Norden des Landes blockieren Demonstrierende wichtige Straßen. Präsident Daniel Noboa verhängte den Ausnahmezustand in betroffenen Gebieten und setzt das Militär zur Auflösung von Blockaden ein. Gespräche mit der CONAIE lehnt er ab und wirft ihr Terrorismus vor.