Essen (epd). Das Bürgerkriegsland Myanmar steht im Mittelpunkt des traditionellen Monats der Weltmission des katholischen Hilfswerks Missio. Ruhrbischof Franz Josef Overbeck verwies im Eröffnungsgottesdienst am Sonntag in der Kirche St. Bonifatius in Essen auf die Bedeutung von Nächstenliebe und weltweiter Solidarität. Schon der Prophet Amos habe dazu aufgerufen, sich nicht mit seinem eigenen Reichtum zufriedenzugeben, sagte der Bischof von Essen.
Der Weltmissionsmonat steht unter dem Leitwort „Hoffnung lässt nicht zugrunde gehen“. Dabei werden Spenden für die rund 1.100 ärmsten Diözesen der katholischen Kirche in Afrika, Asien und Ozeanien gesammelt. Die Aktion endet mit dem Weltmissionssonntag am 26. Oktober. Es ist die weltweit größte katholische Solidaritätsaktion. Sie wird von päpstlichen Missionswerken in mehr als 100 Ländern realisiert. Deutschlandweit sind rund 200 Veranstaltungen geplant.
Missio-Präsident Dirk Bingener verwies im Voraus auf die angespannte Situation in Myanmar. Seit dem Militärputsch 2021 führe das Regime einen brutalen Krieg gegen die eigene Bevölkerung. Hunderttausende Menschen seien vertrieben worden, Menschenrechte und Religionsfreiheit würden verletzt. Zudem richtete im März ein Erdbeben schwere Zerstörungen in dem südostasiatischen Land an. In dem Land seien Christen mit sechs Prozent der Bevölkerung eine Minderheit. Nur ein Prozent seien Katholiken. Beobachter gehen davon aus, dass die für Dezember angekündigten Parlamentswahlen weder frei noch fair sein werden.