Ecuador: 17 Häftlinge sterben bei Massaker in Gefängnis

Ecuador: 17 Häftlinge sterben bei Massaker in Gefängnis

Berlin, Quito (epd). Bei einem Massaker in einem Gefängnis im Norden Ecuadors sind am Mittwoch (Ortszeit) mindestens 17 Menschen getötet worden. Die Staatsanwaltschaft teilte auf der Plattform X mit, es habe sich mutmaßlich um eine Auseinandersetzung zwischen zwei rivalisierenden Gruppen innerhalb der Haftanstalt gehandelt.

Wie die Zeitung „Primicias“ berichtete, hatten Häftlinge in der Küstenstadt Esmeraldas am Morgen einen Wärter überwältigt, dessen Schlüssel und Waffen an sich genommen und anschließend Angehörige einer verfeindeten Bande ermordet. Vor dem Gefängnis versammelten sich im Laufe des Tages Angehörige von Inhaftierten und verlangten Auskunft über die Namen der Opfer.

Es ist bereits das zweite Massaker innerhalb einer Woche in einem ecuadorianischen Gefängnis. Am Montag hatten in der südlichen Stadt Machala Häftlinge 13 Mitgefangene und einen Wärter getötet.

In Ecuador eskaliert die Gewalt von Drogenbanden seit Jahren. Diese finanzieren sich über den Export von Kokain in die USA und nach Europa. Trotz des Einsatzes des Militärs und der Ausrufung des Ausnahmezustands im Jahr 2024 haben die Gewalttaten kaum abgenommen. Besonders Gefängnisse, die vollkommen überfüllt sind, werden immer wieder zum Schauplatz blutiger Auseinandersetzungen. Nach Angaben der Zeitung „El Mercurio“ sind dort seit 2021 mehr als 500 Menschen getötet worden.