Frankfurt a.M. (epd). Aus Sicht des Wissenschaftlers Wolfgang Lutz besteht kein Zweifel daran, dass das Wachstum der Weltbevölkerung zum Ende kommt. Das werde wahrscheinlich vor Ende dieses Jahrhunderts der Fall sein. „Um die zehn Milliarden wird voraussichtlich der Gipfel erreicht werden, irgendwann 2070, 2080, und dann wird wahrscheinlich die Weltbevölkerung zu sinken beginnen“, sagte der Demograf Lutz der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Mittwoch). Derzeit leben rund 8,2 Milliarden Menschen auf der Welt.
Das sei „natürlich eine positive Entwicklung, weil die Bevölkerung nicht ins Unermessliche wachsen kann“, erläuterte der österreichische Wissenschaftler, der das Wittgenstein Centre for Demography and Global Human Capital gegründet hat. In den vergangenen Jahren seien die Geburtenraten viel tiefer gesunken als erwartet. Die Gründe dafür seien noch unklar.
„Eine Hypothese, die aber noch nicht bewiesen und genügend untersucht ist, läuft auf die Nutzung der sozialen Medien hinaus“, sagte Lutz und fügte hinzu: „Denn was sich in den zurückliegenden zwei Jahrzehnten im Leben der jungen Erwachsenen am meisten verändert hat, ist diese enorme Zunahme von der Zeit, die Leute am Handy versitzen und eben über Social Media miteinander kommunizieren.“