Berlin (epd). Ein breites Bündnis will am Samstag in Berlin ein Zeichen gegen den Krieg in Gaza und Waffenlieferungen an Israel setzen. Der Hochschullehrer Jules El-Khatib sagte am Dienstag als einer der Organisatoren von „All Eyes on Gaza“, Ziel sei „die bisher größte Kundgebung in Deutschland in Solidarität mit Gaza“ mit mehr als 50.000 Teilnehmenden. Angemeldet sind für Samstag bisher 30.000 Menschen.
Im Zentrum sollen Redebeiträge stehen, die die Stimmen der Betroffenen hörbar machen und die menschenunwürdigen Zustände in Gaza thematisieren sollen, hieß es. Auf der Kundgebung sollen auch jüdische Stimmen zu Wort kommen, versicherten die Organisatoren. Erwünscht seien Palästina-Fahnen, keine anderen Symbole.
Die Veranstalter verteidigten am Dienstag ausdrücklich den Begriff „Genozid“ im Veranstaltungstitel. Die israelische Regierung zerstöre systematisch den besetzten Gaza-Streifen und das dortige palästinensische Leben. Der vollständige Titel der Solidaritätskundgebung lautet „All Eyes on Gaza - Stoppt den Genozid!“
Inzwischen hätten mehr als 50 Organisationen ihre Unterstützung bekundet, darunter Amnesty International und medico international. Bei der Veranstaltung treten auch Bands und Musiker auf. Schon zuvor ruft die Linkspartei im östlichen Berliner Stadtzentrum zur Großdemonstration „Zusammen für Gaza“ auf.
Jules El-Khatib hat nach eigenen Angaben inzwischen mehr als 20 Familienmitglieder in Gaza verloren. Er sprach von „unfassbarem Leid“, das Israel täglich in Gaza verursache. Das geschehe auch mit deutschen Waffen.
Die palästinensische Terrorgruppe Hamas hatte im Oktober 2023 aus dem Gaza-Streifen heraus Israel überfallen und Geiseln verschleppt. Israel reagierte mit einem massiven Bombardement des Gaza-Streifens und einer Bodenoffensive. Zugleich riegelte Israel den Küstenstreifen ab und verhinderte somit laut den Vereinten Nationen die ausreichende Zufuhr von Lebensmitteln und anderen humanitären Gütern für die etwa zwei Millionen Bewohnerinnen und Bewohner.