Protest gegen die Regierung von Dina Boluarte in Peru

Protest gegen die Regierung von Dina Boluarte in Peru

Berlin, Lima (epd). In Peru haben am Sonntag (Ortszeit) den zweiten Tag in Folge Tausende Menschen gegen die Regierung von Präsidentin Dina Boluarte protestiert. Sie folgten Aufrufen in sozialen Netzwerken und hielten Plakate hoch, auf denen die Regierung als „korrupt“ bezeichnet wurde. Laut der Zeitung „La Republica“ forderten die Demonstrierenden Boluartes Rücktritt und eine Vorverlegung der für April 2026 angesetzten Wahlen.

Die Polizei setzte Tränengas und Gummigeschosse ein. Nach Angaben der nationalen Pressevereinigung ANP wurden an beiden Protesttagen mindestens neun Journalistinnen und Journalisten verletzt. Das gewaltsame Vorgehen gegen Demonstrierende und Medien sei als Repression zu werten, erklärte die Vereinigung.

In einer Mitteilung auf der Plattform X rief die Polizei die Bevölkerung dazu auf, „friedlich und verantwortungsvoll“ zu protestieren. Man respektiere das Versammlungsrecht, werde aber gegen Gewalt vorgehen. Nach Polizeiangaben wurden mindestens zwölf Polizisten verletzt.

Boluartes Regierung äußerte sich zunächst nicht zu den Protesten. Die rechtsgerichtete Politikerin war im Dezember 2022 vom Parlament zur Interimspräsidentin ernannt worden, nachdem ihr Vorgänger Pedro Castillo versucht hatte, den Kongress aufzulösen. Seitdem ist ihre Regierung in mehrere Korruptionsaffären verwickelt. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Centro de Investigación Territorial vom August dieses Jahres stehen nur zwei Prozent der Bevölkerung hinter Boluartes Regierung.