Caritas-Präsidentin fordert mehr Kirchensteuermittel

Caritas-Präsidentin fordert mehr Kirchensteuermittel

Berlin (epd). Die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Eva Maria Welskop-Deffaa, hat auf die angespannte Finanzlage vieler Caritas-Angebote hingewiesen und zusätzliche Kirchensteuermittel gefordert. „Viele unserer armutsbezogenen Angebote sind prekär finanziert“, sagte Welskop-Deffaa dem Nachrichtenportal „t-online“ (Sonntag). Besonders in Bereichen, in denen schnelle und direkte Hilfe nötig sei, stoße man regional zunehmend an finanzielle Grenzen. „Zusätzliche Kirchensteuermittel würden uns mehr Handlungsspielraum geben.“ Der Deutsche Caritasverband ist der katholische Verband in der Freien Wohlfahrtspflege.

Die Caritas finanziere sich nicht direkt aus der Kirchensteuer, sondern überwiegend durch staatliche Mittel, eigene Dienste und Spenden, betonte Welskop-Deffaa. „Unsere Einrichtungen werden in vieler Hinsicht genauso finanziert wie bei allen sozialen Trägern.“ In der Pflege zum Beispiel komme das Geld aus der Pflegeversicherung und den Eigenanteilen - unabhängig vom Träger. Kirchensteuermittel seien jedoch unverzichtbar, um dort zu helfen, wo es keine oder ungenügende öffentliche Finanzierung gebe, etwa in der Wohnungslosenhilfe oder bei Bahnhofsmissionen.

Der Deutsche Caritasverband gehört zu den sechs Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege in Deutschland und ist, wie das Diakonische Werk der evangelischen Kirche, einer der beiden großen kirchlichen Wohlfahrtsverbände.