Gedenken an Opfer des sowjetischen Speziallagers in Buchenwald

Gedenken an Opfer des sowjetischen Speziallagers in Buchenwald

Weimar (epd). Mit einem ökumenischen Gottesdienst und einer Kranzniederlegung ist am Samstag an die Opfer des sowjetischen Speziallagers auf dem Weimarer Ettersberg erinnert worden. Zudem wurde eine Interimsausstellung in der sogenannten Steinbaracke eröffnet, wie die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora mitteilte.

Die Ausstellung mit dem Titel „K(ein) Ort des Schweigens“ wurde den Angaben zufolge von Studierenden der Friedrich-Schiller-Universität Jena in Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte erarbeitet. Sie vermittelt einen Überblick über die Geschichte des Lagers, die Haftbedingungen und die Schicksale der Internierten. Sie dient während der Neugestaltung der Dauerausstellung als Ersatzangebot und soll danach an weiteren Orten gezeigt werden.

Thüringens Kulturstaatssekretär Steffen Teichert erklärte, die Geschichte des Speziallagers sei eine Geschichte von Entrechtung, Hunger, Krankheit und Tod. Dieses Kapitel der Geschichte mahne, wachsam gegenüber jeder Form von Geschichtsverdrängung oder -verfälschung zu sein. Erinnerung sei keine Frage der Vergangenheit, sondern der Gegenwart und Zukunft.

Im August 1945 wurde auf dem Gelände des ehemaligen KZ Buchenwald das „Speziallager Nr. 2“ des sowjetischen Geheimdienstes NKWD errichtet. Bis zur Auflösung im Februar 1950 waren dort rund 28.500 Menschen inhaftiert, darunter nach Gedenkstättenangaben vor allem lokale Funktionsträger der NSDAP. Mehr als 7.000 Menschen starben an Unterernährung und Krankheiten.