Architektenwettbewerb für Hamburger Bornplatzsynagoge entschieden

Architektenwettbewerb für Hamburger Bornplatzsynagoge entschieden

Hamburg (epd). Für den Wiederaufbau der historischen Bornplatzsynagoge in Hamburg steht der Siegerentwurf fest. Die Architektenbüros Schulz und Schulz (Leipzig), Haberland und die POLA Landschaftsarchitekten (beide Berlin) haben den von der Jüdischen Gemeinde in Hamburg ausgerichteten Architektenwettbewerb gewonnen. Eine 27-köpfige Jury habe das Planungsteam mit seinem Entwurf einstimmig zum Sieger des Wettbewerbs gekürt, informierte die Stiftung Bornplatzsynagoge am Freitag. „Der Wiederaufbau der Bornplatzsynagoge ist ein wichtiges Projekt zur Stärkung des jüdischen Lebens in Hamburg“, sagte Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD).

Die ehemalige Synagoge am Bornplatz zählte zu den größten Synagogen Deutschlands. Sie war mehr als 30 Jahre religiöses, kulturelles und gesellschaftliches Zentrum der Jüdischen Gemeinde in Hamburg. Nach der Schändung und Plünderung im November 1938 wurde die Synagoge von Nationalsozialisten abgerissen.

Der jetzt gekürte Siegerentwurf beim Architektenwettbewerb gebe der historischen Synagoge ihren angestammten Platz am Grindelhof zurück, hieß es von der Trägerstiftung. Zusammen mit einer Bibliothek, einem Gemeindesaal und neuen Wohnungen solle „ein stimmiges Gesamtensemble“ entstehen, sagte Franz-Josef Höing, Oberbaudirektor der Stadt Hamburg. Der Entwurf vereine den Wunsch der Jüdischen Gemeinde nach Offenheit durch verschiedene Begegnungsräume wie auch nach Sicherheit, erklärte Philipp Stricharz, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde in Hamburg.

Nach Auskunft von Jan Pörksen (SPD), Staatsrat und Chef der Senatskanzlei, steht als nächster Schritt das Vergabeverfahren für die Fachplanung an, anschließend könnten genauere Angaben zu Zeiträumen und Kosten gemacht werden. Der Hamburger Senat, die Bürgerschaft und der Bund hätten ihre Unterstützung erklärt.