Bonn (epd). Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat zum jüdischen Neujahrsfest Rosch Haschana Segenswünsche an Jüdinnen und Juden übermittelt. „Möge Gott Ihnen und ganz Israel im neuen Jahr Frieden schenken“, erklärte der Limburger Bischof am Freitag in Bonn.
Der Wunsch nach Frieden bleibe „von erschütternder Dringlichkeit“, sagte Bätzing, da sich nach wie vor israelische Geiseln in der Gewalt der Hamas befänden und sich die humanitäre Situation im Gaza-Streifen dramatisch entwickle. Er hoffe, dass die anhaltende Gewalt und der Terror bald endeten. In diesen belastenden Zeiten müssten Christinnen und Christen sowie Jüdinnen und Juden eng beieinanderstehen.
Bätzing erinnerte an die Erklärung des Zweiten Vatikanischen Konzils „Nostra aetate“ vor fast 60 Jahren. Dieses Dokument verurteilte Antisemitismus, gestand die Mitschuld der Kirche an Judenhass und betonte die engen Beziehungen von Juden- und Christentum. Diese Erklärung habe ein neues Kapitel christlich-jüdischen Miteinanders eröffnet und echte Veränderung im Dialog der Glaubensgemeinschaften angestoßen, erklärte der Bischof. Es sei „alles andere als selbstverständlich“, dass die jüdische Seite den Dialog „nach den traumatischen Erfahrungen der Schoah und im Bewusstsein einer langen Geschichte des Antijudaismus“ aufgenommen habe.
Ende September feiern jüdische Gemeinden das Neujahrsfest Rosch Haschana („Haupt des Jahres“). In diesem Jahr 2025 beginnt der ernste Feiertag mit Sonnenuntergang am 22. September und endet mit Einbruch der Dunkelheit am 24. September. Typisch für das Fest ist das Blasen des Widderhorns, des Schofars, mit dem zu Gebet und Buße aufgerufen wird. Das Neujahrsfest erinnert Juden an den Bund zwischen Gott und dem Volk Israel.