Accra, Frankfurt am Main (epd). Eine ghanaische Anwaltskanzlei hat die Inhaftierung von aus den USA abgeschobenen Migranten in Ghana gerichtlich angefochten. Wie die Kanzlei Merton & Everett am Donnerstag dem Evangelischen Pressedienst (epd) mitteilte, verstößt Ghana damit sowohl gegen internationales Recht, als auch gegen die verfassungsrechtlichen Schutzbestimmungen des Landes.
Anfang September waren 14 westafrikanische Staatsangehörige aus den USA nach Ghana abgeschoben worden. Elf von ihnen werden nach Informationen des französischen Senders RFI im Militärlager Bundase, etwa 70 km von der Hauptstadt Accra entfernt, festgehalten. Sie stammen aus Nigeria, Gambia, Togo, Liberia und Mali. Keiner der Inhaftierten sei bislang offiziell vor einem ghanaischen Gericht angeklagt.
In dem angestrengten Verfahren will die ghanaische Anwaltskanzlei neben der Rechtmäßigkeit ihrer Inhaftierung auch die Überführung der Abgeschobenen in ihre Herkunftsländer anfechten. Eine Überstellung würde das Leben der Betroffenen gefährden, erklärte die Kanzlei.
Die Abschiebung nach Ghana geht auf einen Deal von Anfang September zwischen Washington und Accra zurück. Ghanas Präsident John Dramani Mahama hatte am 10. September die Aufnahme von aus den USA abgeschobenen Migrantinnen und Migranten aus Westafrika bekanntgegeben. Ähnliche Vereinbarungen haben die USA mit Ruanda, Eswatini und dem Südsudan abgeschlossen.