Entsetzte Reaktionen auf antisemitisches Plakat in Flensburg

Entsetzte Reaktionen auf antisemitisches Plakat in Flensburg

Flensburg (epd). In Flensburg hat ein antisemitisches Plakat für Entsetzen gesorgt. Am Mittwoch hing ein Zettel mit der Aufschrift „Juden haben hier Hausverbot!“ im Schaufenster eines Geschäfts in der Duburger Straße in der Neustadt, wie die Polizei Flensburg dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Donnerstag bestätigte. Im Zuge des Polizeieinsatzes sei das Plakat am Mittwoch gegen 19 Uhr entfernt worden. Zuvor seien mindestens vier Strafanzeigen eingegangen, sagte ein Polizei-Sprecher. Das Kommissariat fünf habe die Ermittlungen aufgenommen, zudem werde der Strafbestand von der Staatsanwaltschaft geprüft.

„Die antisemitische Straftat in Flensburg zeigt uns noch einmal deutlich, wie dramatisch es um unseren gesellschaftlichen Frieden steht“, erklärte Nelly Waldeck, Sprecherin für Antidiskriminierung der Grünen-Fraktion Schleswig-Holstein. Antisemitische Vorfälle hätten in den vergangenen Jahren drastisch zugenommen. Der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Christopher Vogt, forderte eine konsequente und harte Bestrafung der Tat: „Das Aufhängen antisemitischer Schilder an Geschäften ist eine widerwärtige Wiederholung der Geschichte.“

Wie der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag auf shz.de berichtete, soll das Plakat vom Ladenbesitzer persönlich aufgehängt worden sein. Gegenüber der Lokalzeitung begründete der 60-Jährige dies mit dem Gaza-Krieg.