Accra, Frankfurt am Main (epd). Im Kampf gegen den illegalen Goldabbau in Ghana will die Regierung künftig dauerhaft Soldaten einsetzen. Dies berichtete das ghanaische Nachrichtenportal „JoyOnline“ am Mittwoch. Laut dem Minister für Regierungskommunikation, Felix Kwakye Ofosu, soll an 44 besonders betroffenen Orten sowie an allen wichtigen Flüssen des westafrikanischen Landes eine ständige Militärpräsenz eingerichtet werden.
Zuvor hatte das Militär nur kurzfristig Operationen durchgeführt und sich anschließend wieder zurückgezogen. Illegale Kleinminen, in denen unkontrolliert Gold abgebaut wird, gelten seit Jahren als gravierende Bedrohung für Umwelt und Wasserversorgung. Die Praxis, in Ghana unter dem Begriff „Galamsey“ bekannt, führt zu einer flächendeckenden Zerstörung der natürlichen Ressourcen.
Hintergrund der Entscheidung sind wachsende Sorgen in der Bevölkerung über die Zunahme von Galamsey. Im Vorfeld der Wahlen im Dezember 2024 war es zu Protesten gekommen, unter anderem da wichtige Städte wie Cape Coast nicht mehr mit ausreichend Trinkwasser versorgt werden konnten. Die Demonstrierenden hatten ein entschiedenes Vorgehen gegen die Umweltzerstörung verlangt. Forderungen nach der Ausrufung eines landesweiten Notstands hat Präsident John Dramani Mahama jedoch bislang zurückgewiesen.