Hamburg, Limburg (epd). Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, rechnet nicht mit einer baldigen Weihe von Frauen zu katholischen Pfarrerinnen. „Eine Frau als Pfarrer, ob ich das noch erlebe? Das wird knapp. Der Weg zum Priesteramt der Frau ist noch weit. Ich wünsche es mir“, sagte Bätzing dem Magazin „stern“ in einem Interview. „Ich hoffe eher, dass ich noch erleben darf, wie eine Frau Diakonin wird“, erklärte der Limburger Bischof. Diakone dürften zwar nicht die Eucharistie feiern, aber das Sakrament der Taufe. Außerdem dürften sie bei Trauungen assistieren.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz setzt Hoffnungen auf den neuen Papst Leo XIV., der seit Mai im Amt ist. „Vergangene Woche war ich bei Papst Leo. Was mich beeindruckt hat, ist das Vertrauen, mit dem er die Kirche in Deutschland begleitet“, sagte der Limburger Bischof. Die Katholiken in Deutschland erwarteten Veränderungen. Deshalb komme er als „Anwalt dieser Themen“ nach Rom.
Über die Gespräche mit Leos Vorgänger Franziskus über Reformen in der Kirche berichtete Bätzing: „Ich war mehrfach bei ihm. Das waren hochemotionale Momente. Seine totale Aufmerksamkeit fand ich faszinierend, das Gefühl: Du bist der Einzige, für den der Heilige Vater jetzt da ist. Aber ich habe immer auch ein gewisses Naserümpfen, ein Fremdeln mit unserer Kirche in Deutschland wahrgenommen.“