Südsudan: Vizepräsident Machar des Hochverrats angeklagt

Südsudan: Vizepräsident Machar des Hochverrats angeklagt

Nairobi, Juba (epd). Im Südsudan ist Vizepräsident Riek Machar des Hochverrats angeklagt worden. Justizminister Joseph Geng erklärte am Donnerstag laut einem Bericht von Radio Tamazuj, dass Machar Hochverrat, Mord sowie Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen werde. Machar ist seit Ende März im Hausarrest. Die Anklage bezieht sich auf Angriffe bewaffneter Gruppen der Nuer auf eine Armeebasis, die Machar mit anderen Anfang März koordiniert und verantwortet haben soll.

Der Südsudan ist das jüngste Land Afrikas und ist erst seit 2011 unabhängig vom Sudan. Danach brach ein Bürgerkrieg aus, der 2018 mit einem Kompromiss und einer gemeinsamen Regierung von Präsident Salva Kiir und Vizepräsident Machar endete. Der Prozess gegen Machar und die sieben Mitangeklagten, darunter der Ölminister, solle schnell vor Gericht gehen, sagte Justizminister Geng. Der Menschenrechtsanwalt war erst vor wenigen Tagen zum Justizminister ernannt worden.

Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) hatte den Südsudan kürzlich als einen der ärmsten und fragilsten Staaten der Welt bezeichnet und sich für eine Fortsetzung des Auslandseinsatzes der Bundeswehr ausgesprochen, die in dem ostafrikanischen Land seit 2011 präsent ist.