Berlin (epd). Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung hat sich für eine bessere Förderung der deutschen Sprache im Ausland ausgesprochen. Schließungen von Goethe-Instituten müsse gegengesteuert werden. Auch der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) helfe mit seinen Stipendien an ausländische Wissenschaftler bei der Verbreitung der deutschen Sprache, betonte die Sprachwissenschaftlerin Christa Dürscheid am Donnerstag in Berlin bei der Vorstellung des vierten Berichtes zur Lage der deutschen Sprache.
Die auswärtige Kulturpolitik müsse finanziell besser ausgestattet werden, hieß es weiter. Dürscheid ist emeritierte Professorin an der Universität Zürich und Projektleiterin des vierten Sprachberichts der Akademie, der sich diesmal der Verbreitung der deutschen Sprache in Europa widmet.
Dem Bericht zufolge wird Deutsch aktuell in 15 europäischen Ländern gesprochen, davon in sieben Staaten als Amtssprache. Schätzungen zufolge ist Deutsch für rund 95 Millionen Menschen in Europa die Erst- und für weitere 30 Millionen die Zweitsprache, sagte Co-Projektleiterin Rita Franceschini von der Freien Universität Bozen und der Universität Vita Salute San Raffaele in Mailand. Damit sei das Deutsche nach Russisch die am zweithäufigsten gesprochene Sprache.
Während der Gebrauch des Deutschen in den europäischen Randgebieten teilweise zurückgehe, könne in anderen Bereichen eine Zunahme festgestellt werden.