Gedenken an Opfer des sowjetischen Speziallagers in Sachsenhausen

Gedenken an Opfer des sowjetischen Speziallagers in Sachsenhausen

Oranienburg (epd). In der Gedenkstätte Sachsenhausen ist am Sonntag der Opfer des vor 80 Jahren eingerichteten sowjetischen Speziallagers gedacht worden. Unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern waren ehemalige Inhaftierte und Angehörige sowie Brandenburgs Justizminister Benjamin Grimm und Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (beide SPD). Das Gedenken fand am Friedhof im ehemaligen Kommandantenhof statt, wo sich ein Massengrab mit rund 7.000 Opfern des Speziallagers befindet. Insgesamt kamen dort zwischen 1945 und 1950 12.000 Menschen um.

Giffey sagte, dass der 80. Jahrestag an das unermessliche Leid der etwa 60.000 Frauen, Männer und auch Kinder erinnere, die hier über Jahre sowjetischer Willkür und Repression ausgesetzt waren.

Brandenburgs Justizminister betonte, „wir können das erlittene Unrecht nicht wiedergutmachen. Wir müssen erinnern, aufarbeiten, gedenken“. Dazu gehöre, diesen Ort, als das zu sehen, was er ist: „Ein Ort mit einer schrecklichen, aber auch komplexen Geschichte, die wir in ihrer ganzen Breite wahrnehmen und mit der erforderlichen Differenzierung betrachten sollten.“

Das sowjetische Speziallager war im August 1945 von Weesow bei Werneuchen in die Baracken des ehemaligen KZ Sachsenhausen verlegt worden. Der Jahrestag der Ankunft der ersten Inhaftierten wird seit Anfang der 90er Jahre als Gedenktag für die Opfer des Speziallagers begangen. Im Neuen Museum der Gedenkstätte informiert seit Samstag die Wanderausstellung „frauenHAFT“ über sowjetische Repression und den DDR-Strafvollzug von 1945 bis 1956.