Rom (epd). Papst Leo XIV. hat am Sonntag den als „Internet-Apostel“ verehrten Carlo Acutis in Rom heiliggesprochen. Dieser habe als Kind und Jugendlicher „ganz natürlich Gebet, Sport, Lernen und Nächstenliebe miteinander verbunden“, sagte der Papst in seiner Predigt während der Heiligen Messe, die vor rund 70.000 Gläubigen auf dem Petersplatz gefeiert wurde.
Acutis war im Jahr 2006 im Alter von nur 15 Jahren an Leukämie gestorben. In seinen letzten Lebensjahren hatte er daran gearbeitet, die eucharistischen Wunder der katholischen Kirche über das Internet bekannter zu machen. Acutis ist der erste aus der Generation der Millennials, der heiliggesprochen wurde.
Über die vielen in der katholischen Kirche als heilig verehrten Männer und Frauen sagte der Papst, dass oft vergessen werde, dass auch für diese alles begann, als sie „noch jung, 'ja' zu Gott sagten und sich ihm ganz schenkten, ohne etwas für sich zurückzubehalten.“
Im Rahmen der Messe wurde am Sonntag auch der 1901 in Turin geborene Italiener Pier Giorgio Frassati heiliggesprochen. Der Sohn von Alfredo Frassati, der die italienische Tageszeitung „La Stampa“ gründete und als Diplomat unter anderem als Botschafter in Berlin tätig war, engagierte sich früh und ohne das Wissen seiner bürgerlichen Familie für Arme und Kranke. Er starb 1925 an Kinderlähmung.
„Heute blicken wir auf den heiligen Pier Giorgio Frassati und den heiligen Carlo Acutis: einen jungen Mann des frühen 20. Jahrhunderts und einen Teenager unserer Zeit, beide voller Liebe zu Jesus und bereit, alles für ihn zu geben“, sagte Papst Leo über die neuen Heiligen. Selbst als diese von Krankheiten heimgesucht wurden, habe dies sie nicht davon abgehalten, „Gott zu lieben, sich ihm darzubringen, ihn zu loben und für sich selbst und für alle zu beten.“
Acutis hätte eigentlich bereits am 27. April dieses Jahres heiliggesprochen werden sollen. Da Papst Franziskus aber nur wenige Tage zuvor am Ostermontag im Alter von 88 Jahren starb, musste der Termin verschoben werden: Eine Heiligsprechung kann nur durch einen Papst erfolgen.