Berlin (epd). Die Pläne der Bundesregierung für eine Aktivrente stoßen bei Gewerkschaftern wie Arbeitgebern auf Kritik. Anja Piel, Vorstandsmitglied des Deutschen Gewerkschaftsbunds und gleichzeitig Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung Bund sagte dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (RND, Sonntag): „Die Regelung kostet Milliarden, löst aber keins der vorhandenen Probleme.“ Dass Menschen nach dem Renteneintritt nicht weiterarbeiteten, liege an ihrer Gesundheit, den Arbeitsbedingungen oder schlicht daran, dass der Arbeitgeber sie nicht mehr wolle. „Statt pauschaler Steuervorteile für einige wenige helfen gezielte Maßnahmen allen: bessere Arbeitsbedingungen, damit Menschen gesund bis 65 arbeiten können, altersgerechte Arbeitsplätze und Wege für Frauen aus unfreiwilliger Teilzeit“, forderte Piel.
Nach den Plänen der Bundesregierung sollen Rentnerinnen und Rentner künftig 2.000 Euro im Monat steuerfrei hinzuverdienen dürfen. Der Rentenbezug bleibt davon unberührt. Die Aktivrente ist Teil eines Rentenpakets der Bundesregierung und soll bereits ab dem 1. Januar 2026 gelten.
Auch der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes BDA, Steffen Kampeter, hält nichts von den Plänen der Regierung. „Die Aktivrente soll längeres Arbeiten fördern, gleichzeitig belohnt die abschlagsfreie Frühverrentung aber den vorzeitigen Ausstieg. Die Politik drückt auf Gas und Bremse zugleich.“