Rom (epd). Papst Leo XIV. hat das neue Öko-Lehrzentrum des Vatikans in der Papstresidenz in Castel Gandolfo eingeweiht. Dabei erinnerte das katholische Kirchenoberhaupt am Freitag an die Forderung seines Vorgängers Franziskus, „die friedliche Harmonie mit der Schöpfung wiederherzustellen, um über unseren Lebensstil und unsere Ideale nachzudenken“.
Benannt ist das Zentrum „Borgo Laudato si'“ nach der Umweltenzyklika von Papst Franziskus, die vor zehn Jahren erschien. Darin hatte er die ökonomische und moralische Dimension des Klimawandels thematisiert. Das Zentrum entstand auf Wunsch des am Ostermontag verstorbenen Kirchenoberhaupts. Das Öko-Zentrum soll in erster Linie als Ausbildungs- und Arbeitsstätte für benachteiligte Menschen dienen.
„Das Borgo Laudato si’ ist ein Samen der Hoffnung, den uns Papst Franziskus als Vermächtnis hinterlassen hat“, sagte Leo. Dieser Samen könne die Früchte der Gerechtigkeit und des Friedens tragen. Das Öko-Zentrum bezeichnete Leo als eine „Synthese von außergewöhnlicher Schönheit, in der Spiritualität, Natur, Geschichte, Kunst, Arbeit und Technologie in Harmonie miteinander existieren sollen“.
Nicht nur Schüler und Studenten sollen dort in Workshops über Nachhaltigkeit unterrichtet werden. Auch praktische Berufsausbildungen, beispielsweise zum Gärtner, werden hier angeboten. Laut Kardinal Fabio Baggio, der für das Lehrzentrum verantwortlich ist, haben bereits 42 Personen diese durchlaufen und würden nun bei der Eingliederung in den Arbeitsmarkt unterstützt.
Das Borgo richtet sich aber auch an größere Unternehmen. Manager und CEOs können in Schulungen oder „Retreats“ erfahren, wie im Borgo nachhaltige Wirtschaft gelebt wird und wie sich daraus Lehren für den Rest der Welt ableiten lassen könnten. Auf dem Areal soll es auch Landwirtschaft geben, auf dem eigenen Weinberg soll laut Vatikan bald der erste Vatikan-Wein produziert werden. Auch Olivenöl und Kräutertees soll es geben. Geplant ist auch ein für die Öffentlichkeit zugängliches Restaurant.