Genf (epd). Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte hat schwere Vorwürfe gegen die Kriegsparteien im Osten der Demokratischen Republik Kongo erhoben. Bei den Tötungen, Vergewaltigungen und anderen Gräueln könne es sich um Kriegsverbrechen handeln, erklärte das Hochkommissariat am Freitag in Genf.
In einem Untersuchungsbericht listet das Hochkommissariat Grausamkeiten auf, die sowohl die Miliz M23 als auch der kongolesische Armee und verbündete Gruppen seit Anfang 2025 verübt haben. Die Gewalttaten seien schrecklich, betonte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk. Die Täter müssten zur Rechenschaft gezogen werden.
Die M23 sei bei ihrer Offensive in den Provinzen Nord-Kivu und Süd-Kivu für Hinrichtungen, Folter, Inhaftierungen, Verschwindenlassen und Zwangsrekrutierung von Zivilisten verantwortlich. M23-Mitglieder hätten zudem systematisch und weitverbreitet sexuelle Gewalt ausgeübt. Der Bericht führt Gruppenvergewaltigungen und sexuelle Sklaverei auf.
Die M23 habe aktive Unterstützung der Streitkräfte Ruandas erhalten, hieß es. Auch die Armee des Kongos und Verbündete wie die Gruppe "Wazalendo” hätten Tötungen, Vergewaltigungen und Plünderungen verübt.
Die Miliz M23 hat weite Gebiete im rohstoffreichen östlichen Kongo unter ihre Kontrolle gebracht. Das Gebiet ist seit Jahren Schauplatz blutiger Kämpfe bewaffneter Einheiten und der Streitkräfte, unter denen vor allem die Zivilbevölkerung zu leiden hat.