Bethel-Chef: Soziale Arbeit besonders in Krisenzeiten wichtig

Bethel-Chef: Soziale Arbeit besonders in Krisenzeiten wichtig

Bielefeld (epd). Gerade in Krisenzeiten ist nach Worten von Bethel-Chef Ulrich Pohl soziale Arbeit wichtig. „Wer gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern will, muss das Soziale stark machen“, sagte der Vorstandsvorsitzende der v. Bodelschwinghschen Stiftungen am Donnerstag in Bielefeld. Das gelte besonders in Krisenzeiten, in denen Menschen vermehrt existenziellen Nöten und gesundheitlichen Belastungen ausgesetzt seien.

Im politischen Raum brauche es mutige Kompromisse und die Bereitschaft, über kontroverse Lager und Ansichten hinweg zusammenzuarbeiten. Nötig sei eine am Menschen und am Frieden orientierte Politik, forderte Pohl.

Angesichts der absehbar fehlenden öffentlichen Mittel gelte es, noch sorgfältiger mit Geld umzugehen, erklärte er bei der Jahrespressekonferenz des Diakonieunternehmens. Die schwierige Lage der öffentlichen Finanzmittelgeber sowie der Krankenkassen betreffe deutschlandweit das Sozial- und Gesundheitswesen. Auch Bethel müsse auf Verzögerungen bei der Abwicklung finanzieller Forderungen für Pflegesätze und Investitionen reagieren. Zuvor geplante Investitionen in Höhe von 50 Millionen Euro seien zurückgestellt worden. Bethel stehe jedoch weiter stabil da.

Die Gewinn- und Verlustrechnung Bethels für das Jahr 2024 schloss nach Worten des Vorstandsmitglieds Christoph Nolting mit einem positiven Jahresergebnis von 11,25 Millionen Euro ab (Vorjahr: 9,74 Millionen Euro). Der erwirtschaftete Betrag werde vollständig in die Arbeit Bethels reinvestiert.

Die Gesamterträge aller Stiftungsbereiche und Tochtergesellschaften der Stiftungen Bethels lagen den Angaben nach bei 1,98 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,81 Milliarden Euro). Die Gesamterträge sind vergleichbar mit dem Umsatz. Die Beträge von Spenden und Nachlässen stiegen im vergangenen Jahr auf 75,68 Millionen Euro.

Die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel mit Hauptsitz in Bielefeld sind eines der größten diakonischen Unternehmen Europas. In den Einrichtungen in acht Bundesländern wurden im vergangenen Jahr rund 270.000 Menschen von rund 24.886 Mitarbeitenden behandelt, betreut oder ausgebildet. Standorte gibt es in Nordrhein-Westfalen Niedersachsen, Bremen, Rheinland-Pfalz, Berlin, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt.