Genf (epd). Ein Kantonsgericht in der Schweiz hat seine Zuständigkeit in einem Klimastreit zwischen Fischern aus Indonesien und dem Baustoffkonzern Holcim offengelassen. Die Hauptverhandlung in Zug sei ohne Entscheid zu Ende gegangen, berichtete am Mittwoch das Hilfswerk der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz (HEKS).
Auf Swissinfo.ch hieß es, das Gericht habe die Frage der Erfüllung der Prozessvoraussetzungen noch nicht geklärt. Eine Entscheidung werde später bekannt gegeben, hieß es.
Ob die Kläger den beantragten Rechtsschutz erhalten werden, bleibe damit vorerst offen, hieß es von dem HEKS. Das HEKS unterstützt die Klage der Bewohnerin und der drei Bewohner der indonesischen Insel Pari gegen Holcim.
Die Insulaner verlangten von Holcim eine Entschädigung für erlittene Klimaschäden und die finanzielle Beteiligung an Flutschutzmaßnahmen. Zudem fordern sie die schnelle Drosselung der klimaschädlichen CO2-Emissionen.
Die Insel Pari werde immer stärker überflutet, betonte das HEKS. Dabei richte das Wasser schwere Schäden an. Ursache sei der steigende Meeresspiegel, der wiederum auf den Klimawandel zurückzuführen sei. Die Frau und die drei Männer hätten Ende Januar 2023 in Zug Klage gegen den Konzern eingereicht, dem sie vorwerfen, mit seinen CO2-Emissionen maßgeblich zum Klimawandel beizutragen.
Holcim weist die Anschuldigungen zurück und schreibt laut Schweizer Medien: „Wer wieviel CO2 ausstoßen darf, ist unseres Erachtens eine Kompetenz des Gesetzgebers und keine Frage für ein Zivilgericht.“ Unabhängig davon engagiere sich Holcim stark für den Klimaschutz.