"Fridays for Future": Regierung plant "Herbst der Zerstörung"

"Fridays for Future": Regierung plant "Herbst der Zerstörung"

Berlin (epd). Die Klimabewegung „Fridays for Future“ hat vor dem Auftakt eines dreitägigen Protestcamps auf der ostfriesischen Insel Borkum die Umweltpolitik der Bundesregierung kritisiert. Diese plane einen „Herbst der Zerstörung“, sagten Aktivistinnen der Bewegung am Mittwoch vor dem Wirtschaftsministerium in Berlin.

Am 20. September wollen die Klimaschützer deutschlandweit erstmals einen Klimastreik an einem Samstag durchführen. In dutzenden deutschen Städten werde protestiert. In Berlin gibt es eine zentrale Kundgebung unter dem Motto „Exit Gas, Enter Future“ (Raus aus dem Gas, rein in die Zukunft).

Mehr als 200 Klimaaktivisten wollen ab Donnerstag auf Borkum mit einem dreitägigen Klimacamp gegen Gasbohrungen vor der Insel protestieren. Unmittelbar vor dem Unesco Weltnaturerbe Wattenmeer soll demnach auf niederländischem Hoheitsgebiet eine Gasförderplattform entstehen. Die Bohrungen unter dem Meeresboden reichten in deutsches Gebiet hinein.

„Fridays for Future“ zufolge wird das fossile Projekt etwa 65 Millionen Tonnen CO2 freisetzen. Die Aktivistin Luisa Neubauer sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd), dass es mit Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) im Gegensatz zu ihren Vorgängern Robert Habeck (Grüne) und Peter Altmaier (CDU) bislang keinen Austausch gebe. Offene Briefe und Mails seien bislang unbeantwortet geblieben.

Höhepunkt des Protestcamps ist eine Demonstration am Freitag. Dazu werden auch mehrere hundert Insulaner erwartet. Die Borkumer Bürgermeisterin hat sich Neubauer zufolge ebenfalls angekündigt. Insgesamt zählt die Insel nur etwas mehr als 4.000 Einwohner.