Studie: Klimaneutralität rechnet sich auch ökonomisch

Studie: Klimaneutralität rechnet sich auch ökonomisch

Düsseldorf (epd). Das EU-Ziel der Klimaneutralität ist laut einer Studie des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung der Hans-Böckler-Stiftung wirtschaftlich sinnvoll. Es rechne sich ökonomisch, wenn die EU ihr Ziel der CO2-Neutralität bis 2050 konsequent verfolgt und erreicht, erklärte die gewerkschaftsnahe Stiftung am Mittwoch in Düsseldorf. Die dabei entstehenden Kosten seien niedriger als die wirtschaftlichen Schäden, die anderenfalls durch einen verschärften Klimawandel entstünden. Dazu zählten etwa Verluste an fruchtbaren Böden, steigende Meeresspiegel oder mehr Extremwetterereignisse.

Die Studie empfiehlt, nicht alleine die CO2-Bepreisung als zentrales Instrument einzusetzen, sondern auch einen zusätzlichen Investitionsfonds auf EU-Ebene. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass durch die CO2-Besteuerung zunächst negative Auswirkungen auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sowie inflationäre Effekte entstehen“, erläuterten die Studienautoren Sebastian Watzka, Christoph Paetz und Yannick Rinne. „Berücksichtigt man jedoch den Klimawandel und die damit verbundenen langfristigen Schäden für das Wirtschaftswachstum, zeigt sich, dass Untätigkeit weitaus schwerwiegendere Folgen in der Zukunft haben wird.“

Ein EU-weiter Fonds für Investitionen vor allem in ein nicht-fossiles Energiesystem und eine klimafreundliche Produktion würde zusätzlich die Dekarbonisierung beschleunigen und gleichzeitig die vorübergehend negativen wirtschaftlichen Auswirkungen abfedern, hieß es. Wenn zwischen 2027 und 2034 EU-weit jährlich 170 Milliarden Euro in diesen Fonds flössen, würde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Euroraums bereits im Zeitraum von 2036 bis 2040 um ein Prozent höher ausfallen. Im Zeitraum von 2041 bis 2045 betrüge der Vorsprung beim BIP schon knapp drei Prozent, zwischen 2046 und 2051 knapp fünf Prozent.