Behörden erklären Wassermangel in der Amazonas-Region

Behörden erklären Wassermangel in der Amazonas-Region

Berlin, São Paulo (epd). Wegen der anhaltenden Trockenheit haben die brasilianischen Behörden einen Wassermangel für die Amazonas-Region ausgerufen. Für die Flüsse Juruá und Purus stufte die Nationale Wasseragentur ANA die Situation als kritisch ein, wie die Nachrichtenagentur Agência Brasil am Montagabend (Ortszeit) berichtete. Damit können die regionalen Regierungen und Wasserversorger Maßnahmen zum Wassersparen verhängen. Zudem kann Bauern, die von der Dürre betroffen sind, finanzielle Hilfe ausgezahlt werden.

Die Flüsse Juruá und Purus haben ihren Ursprung in der Andenregion Perus und kommen zusammen auf eine Länge von mehr als 6.600 Kilometern. Sie sind wichtige Nebenarme des Amazonas. Für die kommenden Monate hat das brasilianische Weltrauminstitut Inpe Regen vorausgesagt, der unter dem jährlichen Durchschnitt liegt. Damit verschärft sich die Wasserknappheit in der Region weiter. Bereits jetzt sind Flussufer ausgetrocknet.

Im vergangenen Jahr litt die Amazonas-Region unter der schwersten Dürre seit Beginn der systematischen Messungen im Jahr 1950. Viele Flüsse wie der Rio Negro hatten historische Tiefstände, die ein massenhaftes Fischsterben nach sich zogen. Zeitweise musste der Schiffsverkehr eingestellt werden und damit die Versorgung der Menschen, die am Flussufer leben. Laut Wissenschaftlern nehmen Extremwettereigenisse in der Amazonas-Region aufgrund des Klimawandels zu. 2021 und 2022 durchlebte das Gebiet schwere Überschwemmungen.