Berlin (epd). Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) schlägt angesichts der Finanzprobleme der gesetzlichen Krankenversicherung eine neue Gebühr für Arztbesuche vor. Eine Kontaktgebühr für jeden Arztbesuch könne die Patientensteuerung verbessern, sagte BDA-Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter dem digitalen Nachrichtenmagazin „Politico“ (Mittwoch). „Wir brauchen nicht unnütze Arztbesuche, sondern wir brauchen Arztbesuche, die den Kranken helfen, wieder gesund zu werden“, sagte er.
Zur Höhe der von ihm geforderten Gebühr äußerte sich Kampeter laut „Politico“ nicht konkret. Sie müsse so hoch sein, dass sie zu Verhaltensänderungen führe. Ihm gehe es dabei nicht primär um die Einnahmen, sondern darum, Ärzte-Hopping zu begrenzen. Dabei könne auch eine standardisierte Ersteinschätzung helfen, die den Patienten direkt zum richtigen Arzt leitet.
Von 2004 bis Ende 2012 gab es eine Praxisgebühr in Deutschland. In dieser Zeit mussten die Versicherten für ärztliche Behandlungen zehn Euro pro Quartal zahlen.
