Berlin (epd). Die Arbeiterwohlfahrt beklagt eine einseitige Fokussierung auf Leistungskürzungen und private Vorsorge in der Diskussion um Reformen in der Pflege. Die Präsidentin des Arbeiterwohlfahrt-Bundesverbands, Kathrin Sonnenholzner, erklärte am Dienstag in Berlin, niemand gehe das Problem grundlegend an. Doch wenn man das System nicht grundlegend saniere, werde es zusammenbrechen.
„Alle sollen mehr zahlen und weniger dafür bekommen“, sagte Sonnenholzner, „weniger Leistungen der Pflegeversicherung und mehr Belastung für die Betroffenen und ihre pflegenden Angehörigen.“ Der richtige Weg sei jedoch mehr statt weniger Solidarität.
Die Präsidentin bekräftigte Forderungen ihres Verbands für eine Reform der Pflege. Alle Berufsgruppen und Einkommensarten sollten demnach in die soziale Pflegeversicherung einzahlen, außerdem sollten versicherungsfremde Leistungen nicht von den Pflegekassen bezahlt werden und die Bundesländer notwendige Investitionen übernehmen. Mit diesem Dreiklang könne eine Deckelung von Eigenanteilen in der Pflege gelingen, sagte Sonnenholzner.