Dienstwagen-Check der Umwelthilfe: Politiker-Autos oft CO2-Schleudern

Dienstwagen-Check der Umwelthilfe: Politiker-Autos oft CO2-Schleudern

Berlin (epd). Spitzenvertreter in Bundes- und Landesregierungen sind laut neuem Dienstwagen-Check der Deutschen Umwelthilfe zwar seltener, aber immer noch mehrheitlich klimaschädlich unterwegs. Wie die Umweltschutzorganisation am Dienstag in Berlin mitteilte, überschritten in diesem Jahr 63 Prozent der Dienstautos von Bundesministern und -ministerinnen, Ministerpräsidentinnen und -präsidenten sowie von Staatssekretärinnen und Staatssekretären den EU-Flottengrenzwert für neu zugelassene Autos, den die Umwelthilfe für den inzwischen 19. Dienstwagen-Check heranzieht. Im vergangenen Jahr gab es noch in 74 Prozent der Fälle eine „rote Karte“ für ein Überschreiten dieses Werts.

Der EU-Flottengrenzwert liegt seit diesem Jahr bei 93,6 Gramm CO2-Ausstoß pro Kilometer. Nur vier Mitglieder des Bundeskabinetts sind nach Angaben der Umwelthilfe mit Dienstwagen unterwegs, die das unterbieten: Umweltminister Carsten Schneider, Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan (beide SPD), Familienministerin Karin Prien und der Minister für Digitales und Staatsmodernisierung, Karsten Wildberger (beide CDU) werden in Elektro-Autos chauffiert.

Die anderen Mitglieder des Bundeskabinetts bekommen eine „rote Karte“, wobei Bundeskanzler Friedrich Merz, Außenminister Johann Wadephul (beide CDU), Innenminister Alexander Dobrindt (CSU), Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) nicht in die Berechnung einbezogen wurden. Sie sind mit sondergeschützten Fahrzeugen unterwegs, zu denen aus Sicherheitsgründen keine Angaben gemacht wurden.

Bei den Spitzen auf Landesebene bekommen zwei ein besonderes Lob von der Umwelthilfe: Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) verzichtet den Angaben zufolge auf einen Dienstwagen, und Bremens Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf (Grüne) nutzt ein Dienstfahrrad. Alle Landeskabinette kommen im Durchschnitt aber dennoch auf CO2-Ausstoßwerte, die über dem Grenzwert liegen. Als Schlusslicht der Gesamtliste negativ hervorgehoben wird Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Sein Dienstwagen stößt am meisten CO2 aus, nach Umwelthilfe-Angaben ganze 292 Gramm pro Kilometer