Dresden (epd). Die World Transplant Games in Dresden wollen für mehr Organspenden werben. Nach Angaben von Axel Rahmel von der Deutschen Stiftung Organtransplantation stagnieren die Spenderzahlen in Deutschland seit Jahren. 2024 habe es nur 11,4 Spender pro eine Million Einwohner gegeben, sagte Rahmel am Montag in Dresden. In den Nachbarländern Belgien, Österreich und der Schweiz seien es dagegen jeweils mehr als 20 und in Spanien sogar mehr als 40 gewesen.
„Die World Transplant Games zeigen, mit welcher Lebensqualität Menschen nach einer Transplantation leben können“, sagte Rahmel. Am Montag haben in Dresden die Wettkämpfe der World Transplant Games begonnen. Bis zum Sonntag nehmen rund 1.500 Athletinnen und Athleten aus mehr als 50 Ländern daran teil.
Die Präsidentin der World Transplant Games Federation, Liz Schick, sagte: „Das Wichtigste ist, dass die Spiele der Öffentlichkeit und auch den Ärztinnen und Ärzten zeigen, welche Ergebnisse durch Organspende möglich sind.“ Ein zentrales Ziel sei, mehr Sichtbarkeit für die Athletinnen und Athleten herzustellen.
Die World Transplant Games sind ein internationaler Treffpunkt für Organtransplantierte, Lebendspender und Spenderfamilien. Die Sportlerinnen und Sportler treten in Wettkämpfen in 17 verschiedenen Sportarten gegeneinander an. Dazu zählten Tennis, Schwimmen und Radfahren sowie Basketball und Volleyball. Ein besonderer Höhepunkt seien am Freitag und Samstag die Leichtathletik-Wettkämpfe, zu denen auch Elke Büdenbender, Ehefrau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, und der Sänger Roland Kaiser erwartet werden. Beide haben die Schirmherrschaft für die World Transplant Games 2025 übernommen.
Der Vorsitzende des Vereins TransDia Sport Deutschland, Eberhard Schollmeyer, erinnerte daran, dass in Deutschland Betroffene im Schnitt bis zu zehn Jahre auf ein Spenderorgan warten. Dies sei im europäischen Vergleich eine extrem lange Zeit. „Wenn Deutschland eine ähnlich hohe Spenderquote hätte wie andere Länder, wäre die deutsche Mannschaft doppelt so groß“, sagte Schollmeyer. Er selbst erhielt vor 40 Jahren ein Spenderorgan und wartete damals nach eigenen Angaben drei Monate darauf.
Bereits am Sonntag nahmen zum Auftakt der Spiele rund 500 Menschen an einem Spendenlauf teil, bei dem 12.700 Euro gesammelt wurden. Das Geld fließe in die Aufklärungsarbeit zur Organspende und in Projekte der Sportrehabilitation transplantierter Menschen, hieß es. Zudem fand in der Frauenkirche eine interkulturelle Feier mit Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Religionen statt. Darauf folgte die „Parade der Nationen“, bei der die Delegationen der World Transplant Games durch die Dresdner Altstadt zogen. Während der Eröffnungsveranstaltung würdigten die Athletinnen und Athleten ihre Spenderinnen und Spender mit Standing Ovations.
Mit 348 Teilnehmenden kommt die größte Delegation aus Großbritannien, danach folgen Deutschland mit 245 und die USA mit 192 Sportlerinnen und Sportlern. Die World Transplant Games sind eine internationale Sportveranstaltung, die alle zwei Jahre stattfindet. Veranstalter ist unter anderem die World Transplant Games Federation.