Berlin (epd). Der Verein „Gesicht Zeigen! - Für ein weltoffenes Deutschland“ fordert anlässlich seines 25-jährigen Bestehens ein konsequenteres staatliches Handeln gegen Rechtsextremismus. „Was wir heute wirklich brauchen, ist der verlässliche Schutz der in Teilen bedrohten Zivilgesellschaft und ein konsequentes Vorgehen von Polizei und Justiz gegen Demokratiefeinde“, erklärte Geschäftsführerin Sophia Oppermann am Freitag in Berlin. Diese fänden sich nicht nur in rechten Schlägertrupps, sie säßen auch in Führungsetagen, Parlamenten und in der Mitte der Gesellschaft.
Der mehrfach ausgezeichnete Verein wurde am 17. August 2000 vom damaligen Präsidenten des Zentralrats der Juden, Paul Spiegel (1937-2006), dem ehemaligen Regierungssprecher Uwe-Karsten Heye und dem Publizisten Michel Friedman ins Leben gerufen. Er engagiert sich bundesweit gegen Rassismus, Antisemitismus und rechtsextreme Gewalt, etwa mit Schulaktionstagen, Lesungen, Theateraufführungen und Podiumsdiskussionen. Das Jubiläum soll im Oktober offiziell gefeiert werden.
Der Vorstandsvorsitzende Peter Ruhenstroth-Bauer sagte, was die Situation heute deutlich bedrohlicher mache als vor 25 Jahren, sei die Tatsache, dass rechtsextreme Gewalt von einem kulturellen Mainstream getragen werde. Deshalb seien der verlässliche Schutz von Betroffenen, politische Konsequenzen sowie polizeiliche Repression dringend geboten.