Genf (epd). Der deutsche Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth hat enttäuscht auf das Scheitern der Verhandlungen über ein globales Plastikabkommen reagiert und fordert für die Zukunft eine bessere Organisation der Gespräche. Die Staatenvertreter hätten das gemeinsame Verständnis, „dass wir ein globales Problem auch auf dieser Ebene lösen müssen“, erklärte Flasbarth am Freitag. Dafür werde mehr Zeit gebraucht. „Und vor allem muss der Verhandlungsprozess besser organisiert werden als dies in Busan und in Genf der Fall war“, sagte Flasbarth.
Zuvor waren die Verhandlungen über ein UN-Abkommen gegen die ausufernde Verschmutzung der Welt mit Plastikmüll vorerst gescheitert. EU-Umweltkommissarin Jessika Roswall erklärte am Freitagmorgen in Genf, dass sich die Delegationen aus mehr als 180 Ländern nicht auf einen weitreichenden Vertrag geeinigt hätten. Auch sie äußerte sich enttäuscht über das zehntägige ergebnislose Ringen.
Deutschland und mehr als 100 andere Staaten hatten sich für ein weitreichendes Abkommen eingesetzt. Öl-produzierende Staaten wie Saudi-Arabien wehrten sich bis zuletzt erfolgreich gegen Begrenzungen der Plastik-Produktion.
Flasbarth sagte, die unterschiedlichen Interessen lägen noch immer weit auseinander. „Am einen Ende des Spektrums sind die kleinen Inselstaaten, die mit immenser Plastikverschmutzung an den Küsten und in den Meeren konfrontiert sind, ohne selbst wesentlich zur Verschmutzung beizutragen, am anderen Ende diejenigen Länder, deren Wirtschaft von Erdöl oder den Ausgangsprodukten für Plastik dominiert wird“, sagte er.